Und da sitze ich mit C.
Wir plaudern. Angenehm, entspannt. Frauengespräche eben. Über Schuhe, Gefühle, Shoppen, Männer, Albernheiten. Keine tiefgründigen Gespräche denn C. ist nicht das passende Gegenüber für Tiefschürfendes. Aber alles herrlich entspannt und gut und fein.
Wir löffeln unser Eis. Genießen den Kaffee, genießen die Zeit und sind uns in den Dingen, die wir thematisieren so herrlich unbefangen einig...
Es setzt sich ein Mann an den Nebentisch. Blickrichtung = unser Tisch.
Und urplötzlich erlebe ich eine Mutation der besonderen und unangenehmen Art! Aus meiner Gesprächspartnerin wird ein unnötig-kicherndes-Etwas (-> kichern = ja schön und gut! Aber doch nicht aus heiterem Himmel nur um des Kichern willens ...). Haare werden im Sekundentakt kokettierend von vorn nach hinten und wieder zurück geworfen ... Blicke ebenso wild an den Nebentisch ... statt wie vorher im Gespräch bleibend an unserem Tisch zu ruhen. Über alles, was ich sage (und worüber wir uns vorher mehr als einig waren) wird sich urplötzlich mit gewichtigem Tonfall entweder Oberlehrerhaft oder spöttisch ausgelassen.
Und ich habe den Drang, aufzustehen und zu gehen, denn diese Person ist mir mit einem Mal fremd. Unangenhem fremd.
Stattdessen bleibe ich sitzen, lasse ihre Mutation über mich ergehen und erlebe mich als kopfleer, mit dem innigen Wunsch, die Atmosphäre von "davor" möge sich doch wieder einstellen ... es hat mir doch so gut gefallen.
All meine Hoffnungen lösen sich allerdings in Nichts aus. Und meinen Ärger und die passenden Gedanken dazu spüre ich erst im Nachhinein, als ich wieder zuhause bin.
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