Ich musste mich damit abfinden, dem Rat der Tierärztin zu folgen, und die Zuckerschnute über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.
Sie wollte nach wie vor nichts fressen (die fünf Häppchen von Samstag waren eine Ausnahme), hat sich nach wie vor nur im Keller verkrochen ... mit leerem, müden Blick.
Aus einem geselligen, eigenwilligen Tier ist ein apathisches Fellbündel geworden.
Der Entschluss ist gestern - nach dem Tierarztbesuch gefallen - mit der Bitte, die Tierärztin möge am nächsten Tag (also heute) zu uns nach Hause kommen, um die Spritze zu setzen. Die Vorstellung, die Miez verbringt ihre letzten Momente in dieser ungewohnten und ungeliebten Umgebung, hätte ich nicht ertragen.
Den gestrigen Abend und auch die Nacht habe ich bis 5 Uhr in der Früh bei ihr im Keller verbracht ... habe mich innerlich von ihr verabschiedet.
Dann rief das Bett mit aller Gewalt - ich brachte es aber nicht fertig, sie dort unten allein zu lassen ... an ihrem letzten Abend.
Also nahm ich sie mit nach oben in Bett - und sie blieb zu meinem Erstaunen dort liegen (alle voran gegangenen Versuche sind damit geendet, das sie sich wieder im Keller verkroch .. obwohl sie es doch immer so geliebt hat, mit im Bett zu liegen).
Sie lag an mein Bein gekuschelt da ... und nach eienr Weile setzte sie sich auf und sah mich an.
Da war etwas in ihrem Blick, das nichts mit Apathie zu tun hatte.
Sie wollte mir was sagen.
Ich probierte es mit Futter ... und sie fraß. Nicht viel, nur einen Esslöffel voll ... aber sie fraß.
Dann legte sie sich unter das Bett und schlief dort.
Heute morgen weckte sie mich, indem sie auf meinen Bauch kleterte (es war JEDEN Morgen ihr Ritual, auf meinem Bauch zu hopsen und dann aus meiner Hand Trockenfutter zu fressen).
Ich griff nach der Futterdose ... und sie fraß 10 Stückchen Trockenfutter.
Mit einem Mal diese kleinen, positiven Schritte ... und das, nachdem ich mich dazu durchgerungen hatte ...
Ein Zeichen?
Ein letztes Aufbäumen?
Der Weg zur Besserung?
Ich weiß es nicht.
Auf keinen Fall bringe ich es nun übers Herz, an meinem Entschluss fest zu halten ...
HCM Die "Hypertrophe Kardiomyopathie" ( engl. „hypertrophic cardiomyopathy“ = HCM) ist eine Verdickung des Herzmuskels. Die Muskulatur des Herzens wächst in den Kammerinnenraum, die Pumpleistung des Herzens wird beeinträchtigt. In fortgeschrittenem Stadium führen diese Veränderungen zu tödlicher Erkrankung des Tieres oder zum plötzlichen Tod durch allgemeines Herzversagen oder Thrombosen.
Symptome: Atemnot, Appetitlosigkeit, Flüssigkeitsansammlungen in Brustkorb und/oder Lungen. Auch Bewegungsunlust oder Lähmungen können als Folge verringerter Durchblutung oder der schon erwähnten Thrombosen auftreten.
Eine Behandlung, die Lebenschancen und Lebensqualität deutlich verbessert, gibt es nicht. Zur Linderung der Beschwerden können Medikamente verabreicht werden, die die Herzfrequenz vermindern, sowie Aspirin als Thromboseprophylaxe.
Wie und wie lange eine Katze mit HCM weiter leben kann, hängt vom Fortschritt der Erkrankung, evtl. auftretenden Komplikationen und vor allem vom Wirken der verabreichten Medikamente ab. Unbestritten ist aber auch, dass HCM nicht geheilt werden kann.
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