Freitag um begann 12:30 Uhr Tigerlis OP.
Um 14:30 Uhr durfte ich wieder zu ihm ... beim Aufwachen dabei sein und streicheln.
Er brauchte sehr lange um wieder zu sich zu kommen, wir waren noch bis 18 Uhr im Aufwachraum ... mir war es lieber, vor Ort zu sein, für den Fall aller Fälle.

In der Zeit zitterte er arg, seine Zunge hing die ganze Zeit vorne raus und der Mund stand offen, der blutige Speichel lief ihm aus dem Mäulchen.
Ihm wurden alle Backenzähne gezogen ... Fangzähne und vorn die Schneidezähne hat sie erstmal drin gelassen, weil sie Hoffnung hat, das diese gar nicht raus müssen
( I HOPE so !!)

Die Tierärztin musste, um an die Backenzähne heran zu kommen, jede Menge Zahnfleisch wegschneiden, weil die Zähne überwuchert waren von entzündetem Gewebe und sie kaum an die Zähne heran kam.

Als wir dann Abends zuhause waren, lag er mit Wärmflasche im Katzenbett und die anderen vier Miezen machen einen riesen Bogen um "dieses fremde Etwas"

Am späten Abend (so um 23.30 Uhr) versuchte ein wenig zu futtern, aber klappt noch nicht so gut.
Aber der Wille war da!

Er machte den Eindruck, als würde es ihm alles andere als gut gehen ...klar, hatte ja auch einiges hinter sich.
Er war immer noch sehr benommen.

In der Nacht irgendwann brachte er mir dann eine Spielangel ins Bett, legte sich an meinen Hals und machte Milchtritt.

Und am nächsten Tag hat er schon gespielt und konnte fressen!!!

Habe das Futter für ihn extra püriert... und was machte er?
Verschmähte es und wollte unbedingt an den Napf von den anderen ... wollte es unbedingt "normal" der kleine Sonnenschein ... und bekommt es nun auch so.
Gefressen hat er dann wie ein kleiner Scheunendrescher ...
und ..... bei mir ... sind Freudentränen geflossen.

Anschießend Spielstündchen - das er genießen konnte - und dann tief und fest schlummern.

Kontrolltermin dann gestern Abend.
Entzündung ist schon massiv zurück gegangen, aber noch vorhanden (was erstmal normal ist).
Besonders um die noch verbliebenden Zähne ist es gerötet (aber nicht mehr ritze-ratze-knallrot wie vorher)
Ich denke nun positiv und bin davon überzeugt, das auch der Rest voll und ganz verschwindet.

Leider habe ich versäumt (da die Zähne ja so oder so raus sollten) vorher und nachher auf Röntgen zu bestehen.
Dabei hätte man feststellen können ob FORL dahintersteckt.
Aber gut ...ist eben so...und der einzige Vorteil hätte darin gelegen, zu wissen, ob ALLE Zähne raus MÜSSEN (bei FORL ein Muss)

Fakt ist jedenfalls:
Ich bereue die OP nicht!
Würde ich nochmal vor dieser Problematik stehen, ich würde meinem Tier die ganzen monatelangen Behandungen ersparen und sofort die Zähne ziehen lassen, da so eine massive Gingivitis (Zahnfleischentzündung) einfach nicht in den Griff zu bekommen ist (sofern es nicht allergisch bedingt ist ... was es bei uns nicht war)

Ich kann jedem mit dieser Problematik jetzt im Nachhinein raten:

1. Röntgen (um festzustelllen ob FORL dahintersteckt)
2. Zähne bei FORL alle raus
3. Falls kein FORL alle Backenzähne raus!

Aus eigener Erfahrung: Katzen kommen super damit klar und gewinnen gar an Lebensqualität weil der ständige Schmerz endich aufhört und der Körper nicht mehr geschwächt von der ständigen Entzündung ist.

Alles das, was die Monate über versucht würde, war für die Katz'.
Nachher ist man immer schlauer ...hatte mich zu sehr vor dem Eingriff gescheut.
Ich habe lange überlegt und war sehr traurig so etwas "Schlimmes" machen zu lassen. Ich dachte auch, das es bestimmt schlimm für Tigerli sein wird keine Zähne mehr zu haben.
Er hat ja immer gut gefressen und sich ausführlich geputzt. Das einzig auffällige war der starke Mundgeruch, das Speicheln und eben die schlimme Entzündung.

Nun kann es nur aufwärts gehen!